Endlich raus - Urlaub auf Helgoland

Abend auf Helgoland
Abend auf Helgoland

Als im Spätsommer 2020 die Corona-Pandemie beherrschbar erschien hatte ich mit einem Kumpel eine Woche Helgoland gebucht. Den Termin hatten wir extra auf Ende Mai/Anfang Juni gelegt, da ja zu erwarten war, dass es im Winter wieder zu einem Aufflammen der Pandemie kommt.... dass es denn aber so eine Punktlandung mit dem Urlaub wurde war dann doch überraschend. Und es wurde wirklich Zeit aus dem aufreibenden Trott der letzten Monate einmal auszubrechen... und welcher Ort ist dafür besser geeignet als Helgoland:-)

Basstölpel
Basstölpel

Diesmal stand neben dem Fotografieren vor allem Relaxen, Quatschen (ich hatte meinen Kumpel ein halbes Jahr nicht gesehen) und gutes Essen auf dem Programm. Letzteres begann aber mit einer herben Enttäuschung, denn unser Lieblingsrestaurant hatte neue Besitzer - was man leider dem Essen angemerkt hat. Auf Umwegen haben wir schließlich die Mocca-Stuben auf dem Oberland für uns entdeckt... jetzt konnte auch der kulinarische Genuss beginnen:-)

Eissturmvogel
Eissturmvogel

Erst am zweiten Abend auf der Insel bekam ich Lust mit der Kamera loszuziehen und zur Einstimmung versuchte ich mich an den Seevögeln. Gefreut habe ich mich besonders über Flugaufnahmen von Eissturmvogel und Tordalk, da ich diese Arten auf meinen bisherigen Helgoland-Besuchen sträflich vernachlässigt hatte.

Sichelstrandläufer im frischen Brutkleid
Sichelstrandläufer im frischen Brutkleid

Am nächsten Tag wurden zwei Sichelstrandläufer auf der Düne gemeldet, die ich dann auch ziemlich schnell gefunden habe. Leider hielten sie sich die ganze Zeit in unattraktiver Algenpampe auf und zusätzlich strahlte der kiesige Strand soviel Hitze ab, dass die Luft auch am Abend noch stark flimmerte und ich kaum brauchbare Fotos bekam. Zwei Tage später bekam ich dann zum Glück noch eine bessere Gelegenheit einen Sichelstrandläufer im schönsten, frischen Brutkleid zu fotografieren.... und damit ging ein lang gehegter Traum in Erfüllung:-)))

Nebel an der Langen Anna
Nebel an der Langen Anna

Nach dem ersten etwas enttäuschenden Sichelstrandläufer-Abend auf der Düne hieß der Plan für den nächsten Tag "Ausschlafen" und "gemütlich Frühstücken". Als ich gegen halb neun aufwachte und nach draußen schaute, zeigte sich wolkenloser, blauer Himmel und die Sonne strahlte bereits... also absolut kein Foto-Wetter. Den Plan vom Vorabend konnte ich also guten Gewissens umsetzen - dachte ich. Als ich dann aber aus der Bäckerei kam, war plötzlich die Düne nicht mehr zu sehen und auch den Leuchtturm auf dem Oberland konnte man nur noch schemenhaft erkennen - dichter Nebel war aufgezogen.

Anflug durch den Nebel - Basstölpel
Anflug durch den Nebel - Basstölpel

Also war nix mit gemütlich Frühstücken, sondern fix rauf aufs Oberland zu den Tölpeln hieß die Devise. Dort bot sich mir eine traumhafte Stimmung. Die Sicht auf die Lange Anna änderte sich im Minutentakt von frei bis nicht im Ansatz zu erkennen und als Kontrast dazu wurden die Tölpel von der Sonne angestrahlt, da der Nebel relativ tief hing. Beim Fotografieren vergingen die Stunden wie im Flug und erst als der Sonnenbrand auf meinem Ohr schmerzte, merkte ich, dass ich schon drei Stunden dort oben stand.

Polarmöwe im 2. Kalenderjahr am Nordoststrand
Polarmöwe im 2. Kalenderjahr am Nordoststrand

Das Salz in der Suppe von Helgoland-Besuchen sind natürlich die ornithologischen Raritäten, die besonders zu dieser Zeit und während des Herbstes auf Helgoland auftauchen. Diesmal konnte ich am Nordoststrand eine Polarmöwe im zweiten Kalenderjahr fotografieren. Am letzten Tag wurde dann noch ein Buschrohrsänger auf der Düne entdeckt. Dem schönen Gesang dieses Vogels konnte ich eine halbe Stunde lauschen, zu Gesicht bekam ich ihn leider nicht - er machte seinem Namen alle Ehre und hockte tief im Gebüsch.