Mitte Mai habe ich die Lockerung der Corona-Maßnahmen ausgenutzt und bin für 3 Tage ins Schnepfen-Moor nach Niedersachsen gereist. Für Mai war es morgens noch sehr kalt - ich musste sogar Eis von der Windschutzscheibe kratzen. Dafür gab es schöne Nebelstimmungen:-)
Zu dieser Zeit waren sehr viele Jungvögel unterwegs. Bei den Graugänsen gab es Nachwuchs in allen Altersstufen von frisch geschlüpft bis schon fast ausgewachsen.
Bei den Uferschnepfen konnte ich 2 Paare entdecken die Jungvögel führten. Die Kleinen im relativ hohen Gras zu entdecken und dann noch ein halbwegs brauchbares Foto zu machen war dann eine Herausforderung.
Bei diesem Foto hatte ich Glück, dass sich der Jungvogel für kurze Zeit in einem Bereich mit niedrigem Bewuchs aufhielt.
Eine Kiebitzfamilie mit 3 erst wenige Tage alten Jungen hielt sich an einer der wenigen verbliebenen Wasserflächen auf. Eigentlich kenne ich die Kiebitze im Schnepfen-Moor als relativ scheu. Umso mehr überraschte es mich, dass die Altvögel mich gar nicht beachteten - einer zeigte nur 5 Meter vor mir ausgiebiges Komfortverhalten.
Ihre Aufmerksamkeit galt der Blässralle, die ebenfalls noch sehr kleine Junge führte. Beide Eltern behakten sich des öfteren, um die jeweils eigenen Jungen zu schützen - bei diesen Kämpfen war ich mit 600mm Brennweite leider nur Zuschauer.
Dieser Aufenthalt im Schnepfen-Moor hat mir die ersten vorzeigbaren Fotos vom Großen Brachvogel beschert, worüber ich mich sehr gefreut habe:-)
Hier sieht man einen Altvogel beim Hudern der Jungen. Die Kleinen konnte ich auf die Entfernung nur durchs Fernglas schemenhaft durchs hohe Gras huschen sehen.
Aber schön zu sehen, dass diese charismatische Art dort noch Nachwuchs großzieht. In Mecklenburg-Vorpommern ist der Große Brachvogel als Brutvogel mittlerweile sehr selten geworden.
Rotschenkel erwische ich im Schnepfen-Moor regelmäßig dabei wie sie sich von unnötigem Ballast erleichtern. Gelang mir letztes Jahr dort ein Foto mit Speiballen, kam dieses Mal der unverdauliche Rest aus einer anderen Körperöffnung... aber immerhin als perfekt geformte Kugel.
An einer Stelle hielt sich regelmäßig ein Reh auf von dem mir auch ein paar Fotos gelangen. Erst am letzten Tag entdeckte ich, dass sie ein Kitz hatte. Beide sprangen mittags voller Lebensfreude über die Wiese als ich auf einem Erkundungsgang war - natürlich ohne Kamera;-)
Abends gelang mir dann noch eine stimmungsvolle Gegenlichtaufnahme von einer Uferschnepfe, die sich nach einem ausgiebigen Bad das Wasser aus dem Gefieder schüttelt.