Helgoland im Zeichen der Singvögel und Exoten auf dem Rückweg

diesjährige Gebirgsstelze
diesjährige Gebirgsstelze

Für meinen diesjährigen Oktober-Urlaub auf Helgoland hatte ich mir ein entspannte Zwergammer gewünscht. Und kaum war ich nach einer schaukeligen Überfahrt mit leichten Übelkeitsgefühlen in meiner Unterkunft angekommen, rief mich schon ein Kumpel an und berichtete mir von einer entspannten Zwergammer bei der Jugendherberge... manchmal läuft's:-) Allerdings war mir erstmal eine ordentliche Mahlzeit zur Magenberuhigung wichtiger, sodass ich den Vogel an diesem Tag nicht mehr fand. Dafür begegnete mir auf einem ersten Erkundungsgang eine Gebirgsstelze, die ein paar Fotos zuließ:-)

Zwergammer
Zwergammer

Am nächsten Tag konnte ich mich dann ausführlich der Zwergammer widmen, die freundlicherweise noch auf der Insel weilte. Auch an diesem Tag war es noch sehr windig, sodass Massen von Singvögeln auf der Insel Station machten und sich auf der windgeschützten Seite im Nordostgelände konzentrierten. Das war sehr beeindruckend und in dem Ausmaß hatte ich das bei meinen vorangegangenen Helgoland-Aufenthalten noch nicht erlebt.

Ohrenlerche
Ohrenlerche

Ganz besonders habe ich mich über die Ohrenlerchen gefreut. Am Nordoststrand hielten sich teilweise über zwanzig dieser Vögel auf. Fotografisch stellten sie sich allerdings als harte Nüsse dar und erst am 4. und 5. Tag intensiver Beschäftigung mit ihnen gelangen mir die Fotos die ich mir vorgestellt hatte.

Fitis
Fitis

Da an Limikolen nichts besonderes auf der Insel weilte, konnte ich mich ausführlich den Singvögeln widmen und mit Gebirgsstelze, Zwergammer, Ohrenlerche, Fitis und Klappergrasmücke 5 Arten in sehr guter Qualität ablichten, die mir in meiner Sammlung noch fehlten:-)

 

Waldpieper
Waldpieper

Ornithologisches Highlight waren für mich die Zwergammer und ein Waldpieper, von dem mir allerdings nur Belegbilder vergönnt waren. Im Unterschied zum Wiesenpieper hat der Waldpieper einen deutlich breiteren Überaugenstreif und einen dunklen Punkt schräg unten hinter dem Auge. Auch der Rücken ist deutlich kontrastärmer gestrichelt als beim Wiesenpieper. Neben diesen beiden Arten waren noch eine Krähenscharbe, diverse Gelbbrauen-Laubsänger und eine Waldohreule Erstbeobachtungen für mich.

Während der Rückfahrt hatten wir fast spiegelglatte See worüber mein Magen sehr dankbar war. Je näher wir Cuxhaven kamen desto bewölkter wurde es. Dadurch gab es zum Sonnenuntergang noch spektakuläre Lichtspiele... ein perfekter Abschluss einer tollen Woche auf Helgoland.

Nandu bei Utecht
Nandu bei Utecht

Nachdem ich noch eine Nacht in Bremerhaven verbracht hatte ging es am nächsten Tag zurück nach Rostock. Zwischendurch machte ich noch halt bei den Nandus am Ratzeburger See. Diese Population geht auf im Jahre 2000 aus einer Farm entwichene Vögel zurück. Aus diesen Tieren hat sich mittlerweile eine selbsterhaltende Population gebildet, die etwa 200 Tiere umfasst. Es ist schon ein skuriler Anblick diese Laufvögel dort auf den Äckern zu sehen. Aufgrund angeblicher landwirtschaftlicher Schäden durch die Vögel ist man dazu übergegangen die Eier anzubohren, um die Population einzudämmen.