Anfang September ist der Limikolenzug in vollem Gang und so stärkten sich auch auf Helgoland viele dieser putzigen Strandflitzer für den Weiterzug in die Winterreviere. Da der Nordoststrand der Hauptinsel wegen der Räumung von Militäraltlasten gesperrt war, blieb mir leider nur die Düne zum Fotografieren der Limis. Die zahlenmäßig häufigste Art war der Sandregenpfeifer von denen sich abends weit über 50 Exemplare auf der Düne - vor allem am Nordstrand - tummelten.
Mein Limikolen-Highlight waren die Goldregenpfeifer (ca. 15), die ich eines Abends im schönsten Licht erwischt habe. In MV rastet diese Art zwar regelmäßig in größeren Trupps von über 1000 Exemplaren, jedoch überwiegend in fotografisch unzugänglichen Gebieten.
Weitere Limikolen-Arten waren Sanderling (ca. 30), Alpenstrandläufer (ca. 20), Pfuhlschnepfe (3), Kampfläufer (1), Knutt (1) und Rotschenkel (1). Seltenere Arten wie Zwerg- und Meerstrandläufer haben sich mir leider nicht gezeigt.
So konnte ich mich dann guten Gewissens noch den Basstölpeln widmen, die noch in großer Anzahl ihrem Brutgeschäft am Felsen nachgingen. Trottellummen, Tordalke, Dreizehenmöwen und Eissturmvögel hatten ihr Brutgeschäft dagegen schon beendet und genossen ihre wiedergewonnene Freiheit.
Die adulten Basstölpel waren schon von der langen Brutperiode gezeichnet und präsentierten sich nicht mehr im schönsten Kleid. Daher soll hier ein Foto reichen.
Gehofft hatte ich vor allem auf ein paar Fotos von jungen Basstölpeln. Und tatsächlich präsentierte sich ein Jungvogel im vollständigen Dunenkleid direkt auf der Felskante im schönsten Abendlicht. Allerdings erforderte es eine Engelsgeduld ihn so frei ablichten zu können, ohne dass einer seiner Artgenossen seinen Schnabel, Schwanz oder andere Körperteile im Bild platzierte.
Obwohl im Winter in einer waghalsigen Aktion Kletterer die Nester von den Fischernetzresten befreit hatten, haben die Altvögel wieder einiges zum Polstern des Nests herbeigeschafft - hoffentlich verfängt sich der Kleine nicht darin!
Was gab es sonst noch zu sehen? Es tummelten sich Massen von Bachstelzen und jede Menge Steinschmätzer auf der Insel. Meine Beobachtungs-Highlights waren ein Wendehals und ein Eisvogel... mit dem hatte ich auf dieser Insel nun wirklich nicht gerechnet! Des Weiteren gab es ein Braunkehlchen, eine Wiesenschafstelze und einige Stare unter denen sich auch ein Rosenstar aufhielt... letzterer blieb mir aber leider verborgen.