Das lange Osterwochenende habe ich genutzt, um dem Ochsenmoor am Dümmer einen Besuch abzustatten. Am Karfreitag mussten sich die Tiere und ich mit Dauerregen arangieren, der mir aber zumindest einige stimmungsvolle Aufnahmen bescherte. Bekassinen waren bereits in großer Anzahl im Gebiet vertreten, doch verstecken sie sich zur Zeit noch hervorragend in den feuchten Wiesen. Lediglich ein einziges Mal erwischte ich einen Pfahlsitzer, der sich Überblick über sein Revier verschaffte.
An Limikolenarten waren zusätzlich viele Kiebitze, einige Rotschenkel und Große Brachvögel im Revier. Ein Trupp von 8 Kampfläufern, die dort aber nur einen Zwischenstopp auf dem Zug einlegen, waren ebenfalls dort... und natürlich jede Menge Uferschnepfen. Aber selbst denen war bei dem Sauwetter die Balzstimmung abhanden gekommen und ihnen blieb nichts anderes übrig als sich ab und zu der Wassermassen zu entledigen.
Weitere schöne Beobachtungen waren einige Blässgänse, Spießenten, Pfeifenten, Löffelenten, Krickenten, ein Seeadler, ein Zwergtaucher und 2 Silberreiher. Letztere hielten sich mit etlichen Fröschen schadlos, die sie aus den vernässten Wiesen fischten... ein untrügliches Zeichen, dass die Froschsaison auch in Norddeutschland in den Startlöchern steht.
Am Samstag schien dann die Sonne und die Natur war wie verwandelt. Die Hormone der Wiesenvögel spielten verrückt und Kiebitze, Große Brachvögel, Uferschnepfen sowie vereinzelt auch Bekassinen gaben ihre markanten Balzflüge zum Besten. Ein exhibitionistisch veranlagtes Uferschnepfen-Pärchen gewährte mir Einblick in sein liebevolles Vorspiel.
An Singvögeln waren vor allem Wiesenpieper, Feldlerchen, Rohrammern, Raben- und Saatkrähen im Gebiet. Ein Trupp von einigen hundert Staren fand sich zur Nahrungssuche ein und vollführte zwischendurch akrobatische Flugmanöver am Himmel - es schien ein Ausdruck von Lebensfreude an diesem sonnigen Frühlingstag zu sein.