Froschalarm an den Hütter Klosterteichen (DBR/MV)

Moor- oder Grasfrosch männl. zu Beginn der Laichzeit
Moor- oder Grasfrosch männl. zu Beginn der Laichzeit

Am Samstag schien nach längerer Zeit den ganzen Tag die Sonne und wärmte die Laichgewässer der Moorfrösche auf. Diese ließen sich auch nicht lange bitten und die Männchen begannen durch erst zögerliches später aber ausdauerndes blubbern sich in Laichstimmung zu bringen. Moorfrösche gehören zu den Explosivlaichern, d.h. binnen weniger Tage treffen sich alle Frösche am Laichgewässer und widmen sich überschwänglich der Fortpflanzung. Taucht ein Weibchen am Laichgewässer auf, wird es sofort von mehreren Männchen umklammert... für Romantik bleibt da keine Zeit. 1 Woche später ist das Spektakel dann vorbei und man sieht weit und breit keinen Moorfrosch mehr am Gewässer.

Moorfrosch männl. zum Höhepunkt der Laichzeit
Moorfrosch männl. zum Höhepunkt der Laichzeit

Am heutigen Sonntag ging es dann auf den Höhepunkt der Laichzeit zu, erkennbar daran, dass die Moorfroschmänner in strahlendem blau leuchten. Dieses Phänomen hält ca. 2 - 3 Tage an und macht den Moorfrosch zu einem beliebten Fotoobjekt. Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen bedeutet allerdings viel Glück bzw. viele vergebliche Anfahrten zum Gewässer. Der genaue Auslöser der Blaufärbung ist noch nicht genau bekannt. Vermutet wird ein Zusammenspiel von Region, Witterung und Größe der Laichpopulation. In manchen Jahren sind die Männchen beispielsweise kaum blau gefärbt.

Moorfroschpärchen
Moorfroschpärchen

Die Weibchen hingegen behalten ihre Braunfärbung. Der Moorfrosch ist in Nordostdeutschland noch weit verbreitet, hat weiter westlich und südlich aber nur noch Inselvorkommen und wird in der Roten Liste als gefährdet eingestuft.

Grasfrosch (männl.) mit Dach über dem Kopf
Grasfrosch (männl.) mit Dach über dem Kopf

Neben den Moorfröschen zeigten sich am heutigen Sonntag auch die ersten Grasfrösche am Laichgewässer. Diese sind ebenfalls Explosivlaicher und gehören wie die Moorfrösche zu den Braunfröschen. Die Männchen zeigen eine bläuliche Kehle und sind nicht immer einfach von den Moorfröschen zu unterscheiden. Der Grasfrosch ist allerdings bedeutend häufiger als der Moorfrosch und in Deutschland überall verbreitet.